
Kirche
2024
Der untersuchte Gebäudekomplex eines kirchlichen Trägers vereint mehrere unterschiedliche Nutzungsarten unter einem Dach: Eine Kindertagesstätte, Einheiten für betreutes Wohnen Jugendlicher, Verwaltungs- und Büroräume sowie klassische Wohnbereiche. Die teils denkmalgeschützten Gebäude bilden ein funktionales Ensemble mit gemeinsamer technischer Infrastruktur. Im Rahmen einer umfassenden Energieberatung, bestehend aus Modul 2 (für Nichtwohngebäude) sowie klassischer Wohngebäudeberatung, wurde ein übergreifendes Konzept zur energetischen Optimierung und zur zukunftsfähigen Wärmeversorgung entwickelt.
Im Fokus stand die Entwicklung eines zentralen Heizsystems, das alle Gebäudeteile technisch zuverlässig, wirtschaftlich tragfähig und förderfähig versorgen kann, unter Berücksichtigung der jeweiligen Anforderungen aus Nutzung, Denkmalschutz und Betrieb. Ergänzend sollten energetische Einsparpotenziale identifiziert und gebäudeweise priorisiert werden, um mittelfristig eine schrittweise Sanierung zu ermöglichen.
Die Vielfalt der Gebäudenutzungen stellte hohe Anforderungen an die Planung: Während die Wohnbereiche klassische Effizienzmaßnahmen erlauben, sind Sanierungen in der Kita, den Jugendwohneinheiten sowie in den denkmalgeschützten Verwaltungs- und Gemeinschaftsbereiche stark eingeschränkt. Der laufende Betrieb und unterschiedliche technische Ausgangszustände erschwerten zudem die gemeinsame Versorgungslösung. Besonders herausfordernd war die Konzeption einer Anlagentechnik, die sowohl zentral organisiert ist als auch flexibel auf die teilsanierten und nur begrenzt ertüchtigbaren Gebäudeteile reagieren kann.
Als pragmatische Lösung wurde ein zentral organisiertes Gas-Hybridsystem geplant, bestehend aus Luft-Wasser-Wärmepumpe und moderner Brennwerttechnik. Diese Anlage versorgt alle Gebäudeteile gebündelt über eine zentrale Technikzentrale, wodurch Synergieeffekte im Betrieb sowie eine spätere regenerative Erweiterbarkeit gegeben sind. Die Planung erfolgte in enger Abstimmung mit den betrieblichen Anforderungen sowie den Auflagen des Denkmalschutzes. Ergänzend wurden gebäudespezifische Maßnahmen zur Effizienzsteigerung vorgeschlagen, u. a. Dämmung von Kellerdecken und technischen Schächten, hydraulische Optimierung und einzelne Fensterertüchtigungen. Die Dokumentation erfolgte digital und stellte eine belastbare Grundlage für die Umsetzung und Fördermittelbeantragung dar.

















